Die Leistungsprüfung Branddienst des Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes zählt zu den anspruchsvollen Leistungsprüfungen im Feuerwehrdienst. 9 verschiedene Szenarien gilt es bei der Variante 1:6 zu beüben. Dennoch stellte sich eine Löschgruppe der FF Hall dieser nicht alltäglichem Aufgabe. 

Nach Antragstellung, welche auf dem Dienstweg über den Bereichs- und Landesfeuerwehrverband abgewickelt wurde, und der darauffolgenden Genehmigung von steirischer und oberösterreichischer Seite, begann die wochenlange und intensive Vorbereitung auf den Tag der Abnahme.

Die Bilder zu den Übungen hier: Übungen Leistungsprüfung Branddienst Oberösterreich

Am 07.September war es dann soweit und die Haller Kameraden machten sich auf den Weg in die Feuerwehrschule nach Linz. Abgenommen wurde die Leistungsprüfung Branddienst von Hauptbewerter und Schulleiter OBR Ing. Hubert Schaumberger und seinem Bewerterteam, bestehend aus

ABI Ing. Andreas Marik (Schulleiter Stv.), BR Hannes Niedermayr (Landes- und Bundesbewerbsleiter für das FLA) und HAW Helmut Friesenecker (Ausbildungsbeauftragter im Bezirksfeuerwehrkommando Freistadt). Begleitet wurden die Haller Kameraden von zahlreichen Delegierten aus dem heimischen Bereichs- und Landesfeuerwehrverband: Bereichsfeuerwehr-Kommandant-Stellvertreter BR Reinhold Binder,  ELBDS Gerhard Pötsch, ABI Franz Haberl (Bereichsbeauftragter für die BDLP), EABI Walter Rieger, ABI d.F. Alfred Reinwald (Landessonderbeauftragter für die THLP), HBI d.F. Karl Regular (Bereichsbeauftragter für die BDLP und THLP im Bereich Murau) und OBI a.D. Mag.(FH) Markus Schwaiger, MA (Landesbewerter für die BDLP) nahmen ebenfalls den Weg nach Linz auf sich, um sich ein Bild von dieser relativ neuen Leistungsprüfung, sowie vom Können der Haller Kameraden zu machen.

In Linz wurden die steirischen Florianis sehr herzlich empfangen, alles war bestens für deren Eintreffen vorbereitet und die Abnahme der Leistungsprüfung konnte beginnen.

Zuerst wurde das Wissen um die eigene Ausrüstung abgefragt, von jedem Kameraden wurden mittels Kärtchen zwei Gerätschaften gezogen und deren jeweilige Lage bei geschlossenem Geräteraum anzeigen, anschließend wurde dies vom Bewerter überprüft und bewertet. Dann folgte die Auslosung eines Einsatzszenarios (je 3 Szenarios aus den Bereichen Zimmerbrand, Flüssigkeitsbrand und Heckenbrand). Anschließend wurde von den Bewertern die  Schadenslage festgelegt und der Gruppenkommandant erhielt sein "Alarmfax" mit den Eckdaten zum Einsatz, einem Zimmerbrand. Nach der fiktiven Anfahrt folgt durch den Gruppenkommandanten eine Ersterkundung mit Befragung des Besitzers über etwaige drohende Gefahren für Mensch oder Tier, sowie  die Zugangsmöglichkeiten. Sobald der Gruppenkommandant den Einsatzbefehl erteilt hat, geht es los: Der Atemschutztrupp macht sich im Fahrzeug in Rekordzeit einsatzfertig, in der Zwischenzeit wird bereits die Angriffsleitung vorbereitet und die nötigen Absicherungsarbeiten vorgenommen. Mit unter Druck stehender Hochdruckleitung, Wärmebildkamera und Feuerwehraxt bahnt sich der Atemschutztrupp im Seitenkriechgang einen Weg durch das fiktive, verrauchte Zimmer und löscht schließlich den "Zimmerbrand" durch gezielte Abgabe von Sprühstrahlstößen. Der Melder, der gleichzeitig auch für die Außenüberwachung des Atemschutztrupps zuständig ist, gibt die Lagemeldung per Funk an die Florianstation durch. Innerhalb der Sollzeit von 4min30sek. wird "Brand aus" gegeben und das Haus mit dem in Position gebrachten Druckbelüfter rauchfrei gemacht.

Nach der positiven Bewertung und die lobenden Worte durch das Bewerterteam wird auch ein zweites Szenario, ein Heckenbrand mit drohender Ausbreitung der Flammen auf eine Gartenhütte, abgearbeitet. Während zwei Mann bereits zum Schutz der Gartenhütte mit dem Hochdruckrohr vorgehen, wird vom Wassertrupp eine Zubringleitung zum RLFA 2000 gelegt und in weiterer Folge eine zweite Löschleitung mittels C-Rohr, um den Brand zu löschen. Auch dies gelingt innerhalb der Sollzeit und der Bewerterstab, sowie die Delegierten gratulieren zu der erbrachten Leistung.

In feierlichem Rahmen wurden die Abzeichen und die Urkunde auf der Terrasse des Florianistüberls der Feuerwehrschule Linz übergeben. OBR Ing. Schaumberger und ABI Ing. Marik lobten in ihren Ansprachen die gezeigten Leistungen und die Bereitschaft, sich dieser Leistungsprüfung zu stellen und dankten für die gute, bundesländerübergreifende Zusammenarbeit. Doch auch die Haller waren nicht mit leeren Händen gekommen und überreichten den vier Bewertern je einen wunderschön gestalteten Korb mit heimischen Köstlichkeiten vom Haller Schermerhof. Als Dankeschön für die jahrelange, intensive und stets freundschaftliche Zusammenarbeit erhielt ELBDS Gerhard Pötsch ein Präsent von OBR Ing. Schaumberger. BR Reinhold Binder zeigte sich sichtlich stolz auf die Freiwillige Feuerwehr Hall, deren hohen Ausbildungsstand und die große Motivation, die nötig ist, um derartige Leistungen zu erbringen.

Anschließend wurde noch zu einer Jause und zum kameradschaftlichen Gedankenaustausch geladen, bevor sich die steirische Delegation wieder auf den Heimweg machte, wo man im GH Rohrer bereits erwartet wurde und der Abend einen gemütlichen Ausklang fand.

Besonderer Dank für die Unterstützung in der Vorbereitungszeit gilt ABI Ing. Andreas Marik und HAW Helmut Friesenecker, die für Fragen stets zur Verfügung standen! Neben dem Landesfeuerwehrkommando Steiermark und Oberösterreich gilt auch BR d.F. Johann Bretterklieber (Landessonderbeauftragter für die BDLP), der am Tag der Abnahme leider verhindert war, ein Dankeschön dafür, dass das Ansuchen, diese Leistungsprüfung zu absolvieren, positiv erledigt wurde.

Herzliche Gratulation den Kameraden und ein großes Dankeschön an BM Ing. Günter Wölger für die gute Vorbereitung, die diesen Erfolg überhaupt möglich gemacht hat!