Am Samstag, dem 21. April wurde in Hall die diesjährige Abschnittsübung abgehalten, ausgearbeitet wurde sie von BM Ing. Günter Wölger.

Abschnittsübungen haben das Ziel, die Zusammenarbeit der Feuerwehren in der näheren Umgebung zu fördern und auch größere Übungsszenarien abarbeiten zu können, wobei sich die austragenden Feuerwehren jährlich abwechseln.

Nach der Meldung an den Abschnittsbrandinspektor ABI Peter Mayer und den Bereichsfeuerwehrkommandanten OBR Dir. Heinz Hartl folgte eine eindrucksvolle Exerzierübung unter dem Kommando von OBI Rudolf Kleewein.

Exakte Befehlsgebung ist hierbei ebenso wichtig wie die Ausführung der jeweiligen Kommandos, Zweck des Ganzen ist eine Ordnungsherstellung und in gewisser Hinsicht eine Repräsentation nach Außen.

Auch eine sogenannte "Schulübung" wurde von der austragenden Feuerwehr vorgeführt, bevor HBI Roland Rohrer die Delegierten und Übungsbeobachter zur Übungsbesprechung in den Sitzungssaal lud.

Um 15 Uhr war es dann soweit und mit der Sirenenalarmierung wurde die FF Hall zu einem "Waldbrand am Lärcheck" gerufen. Rasch rückten das RLFA 2000 und das MTFA zum Übungsort ab, kurze Zeit später auch das KLFA.

Bei der Erkundung durch HBI Roland Rohrer wurde schnell klar, dass die Situation brenzlig war, da im Umkreis von über 2 Kilometern keine Wasserbezugsstelle zu finden war und das Gelände außerdem sehr abgelegen und steil ist.

Nach ersten Löschangriffen vom RLFA aus, war der mitgeführte Wasservorrat von 2000 Litern schnell erschöpft und die Einsatzleitung entschied sich zur Nachalarmierung der FF Admont und der FF Aigen als Stützpunktfeuerwehr für Waldbrandeinsätze. Zusätzlich wurden telefonisch die Haller Bauern gebeten, mit ihren Güllefässern einen Wassertransport mittels Pendelverkehr durchzuführen.

Zeitgleich wurde im Rüsthaus ein Bereitstellungsraum zur Unterstützung der Einsatzleitung aufgebaut und Lotsen entlang der Zufahrt aufgestellt. Ein weiterer nachkommender Feuerwehrkamerad übernahm mit seinem privaten Quad die Koordination der Traktoren, da ein paralleles Fahren auf der schmalen Schotterstraße unmöglich war.

Dennoch blieb die Lage angespannt und die Einsatzleitung entschied sich, weitere Kräfte nachzualarmieren. Der alpine Rettungsdienst Gesäuse wurde ebenso alarmiert, um die Einsatzkräfte in dem unwegsamen Gelände zu sichern und auch die Waldbrandstaffel aus Aigen war bereits vor Ort, um die FF Hall mit ihren Spezialkräften und der Spezialausrüstung zu unterstützen.

Die eingetroffenen Feuerwehren aus Ardning, Frauenberg und Johnsbach wurden inzwischen bereits mit dem Wasserbezug und der Löschwasserförderung beauftragt und die FF Weng führte den Mannschaftstransport der Bergrettung durch und brachte noch eine weitere Tragkraftspritze und die Mannschaft an den Übungsort.  

Um einen Löschwasserbehälter zu bauen, der als Puffer dienen sollte, wurden Paletten benötigt, die mittels LKW-A der FF St. Lorenzen zum Übungsort transportiert wurden.

Für die Mannschaft des TLFA 4000 Admont wurden spezielle Löschrucksäcke ausgeteilt, um einzelne Glutnester in dem "vom Brand betroffenen" Schlag bekämpfen zu können.

Während der schwierigen Löscharbeiten erreichte den Einsatzleiter der Funkspruch, dass sich ein Kamerad verletzt habe. Sofort rückte die Bergrettung Admont zum Verletzten ab, versorgte ihn und brachte ihn mit ihrem Einsatzfahrzeug "Polaris" ins Tal.

Die FF Weng wurde in weiterer Folge noch als Versorgungsfahrzeug mit Getränken und Reserveschläuchen ausgestattet und neuerlich an den Übungsort entsandt. Die in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffenen Feuerwehren Oberreith, St. Gallen und Bärndorf, sowie St. Lorenzen waren später für die restliche Löschwasserförderung verantwortlich.

Letztlich wurde mit 8 Tragkraftspritzen und einer Einbaupumpe eine 2,2km lange Löschleitung gelegt und dabei ca. 220 Höhenmeter überwunden!

Während im Bereitstellungsraum intensiv an Lageplänen, Einsatzdokumentation und Funkverkehr gearbeitet wurde, waren auch die Haller Feldköche mit der Herausforderung beschäftigt, rund 150 Einsatzkräfte nach deren Rückkehr mit Essen und Getränken zu versorgen. Kein leichtes Unterfangen, welches ihnen aber bestens geglückt ist!

Es war eine zeitintensive, herausfordernde und schweißtreibende Abschnittsübung, die Dank der professionellen Ausarbeitung und Koordination von BM Wölger bestens gelungen ist!

Ein großes Danke an dieser Stelle an alle Übungsbeteiligten, an die Delegierten und Übungsbeobachter, sowie an die Traktorfahrer Alexander Egger, LM Josef Siedler und HFM Hermann Gierer, die sich bereit erklärt haben, die FF Hall bei dieser Übung zu unterstützen.

Insgesamt wurden mit den Güllefässern 60.000 Liter Wasser transportiert und somit viel Zeit gewonnen, um eine stabile Löschleitung aufzubauen und weitere Einsatzkräfte nachzufordern!

Bei der Schlussbesprechung zeigten sich OBR Dir. Hart, die Abschnittsbrandinspektoren ABI Peter Mayer, ABI Ing.Thomas Fessl (KHD-Kdt.), ABI Florian Weißensteiner und BI d.F. Philipp Weissenbacher (Dienststellenleiter Florian Liezen) beeindruckt von der professionellen Übungsausarbeitung und dem gelungenen Ablauf und gratulierten der FF Hall, allen voran HBI Roland Rohrer und BM Ing. Günter Wölger zu diesem Erfolg. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem alpinen Rettungsdienst Gesäuse unter der Einsatzleitung von ÖBRD-Landesleiter-Stellvertreter Stefan Schröck.

Auch Bürgermeister Hermann Watzl, der den ganzen Nachmittag vor Ort war, gratulierte den Verantwortlichen und zeigte sich stolz, so gut ausgebildete und ausgerüstete Feuerwehren in seiner Gemeinde zu haben. Auch die Delegierten und die jeweiligen Gruppenkommandanten der taktischen Einheiten brachten in ihren Wortmeldungen durchwegs Positives vor.

 Eingesetzt waren:

  • FF Hall mit RLFA 2000, KLF-A und MTFA und 32 Mann

  • TLFA 4000 Admont mit 7 Mann

  • LKWA Aigen mit Waldbrandausrüstung und 6 Mann
  • LKWA St. Lorenzen mit 5 Mann

  • MTFA Weng mit 6 Mann

  • LF Ardning mit 9 Mann

  • MTFA Frauenberg mit TS-Anhäger und 9 Mann

  • LF-B Johnsbach mit 9 Mann

  • KLFA St. Gallen mit 9 Mann

  • KLFA Bärndorf mit 8 Mann

  • MTFA Oberreith mit TS-Anhänger und 9 Mann

  • Alpiner Rettungsdienst Gesäuse mit 14 Mann

 

Ein herzliches Dankeschön gilt den Grundbesitzern, Herrn Günther Gasteiner und Herrn Markus Unterweger für die Unterstützung bei diesem Übungsausmaß, sowie unserem Fotografen Siegfried Rohrer für die eindrucksvollen Aufnahmen!

 weitere Infos und Bilder hier: www.bfvli.steiermark.at