Am 17.August hielt der Technikbeauftragte, OBI a.D. Peter Egger, eine Übung zum Thema Verkehrsunfall ab.
Ziel der Übung war einerseits die schonende und achsengerechte Rettung der Personen aus dem Fahrzeug, andererseits die Sicherheit der Kameraden beim Arbeiten in der Gefahrenzone.
Bei der Lageerkundung durch Gruppenkommandant OLM Patrick Götzenbrugger stellte sich heraus, dass ein PKW bei einem Unfall so schwer beschädigt wurde, dass die beiden Personen darin das Wrack nicht selbstständig verlassen konnten. Weiters war der Zugang nur von einer Seite möglich. Während die Mannschaft noch die Unfallstelle absicherte und den Brandschutz herstellte, gelangte bereits ein sogenannter innerer Retter ins Fahrzeug, um die Erstversorgung der Fahrzeuginsaßen sicherzustellen. Um weitere Verletzungen durch etwaige Bewegungen zu vermeiden, wurde ein Stifneck zur Ruhigstellung der Halswirbelsäule angelegt und die Personen im Fahrzeug wurden mit einem Splitterschutz abgedeckt.
Mit dem hydraulischen Spreizer wurde eine Rettungsöffnung geschaffen, die mit dem hydraulischen Stempel im Bereich der A-Säule erweitert wurde. Immer wieder werden vom inneren Retter nicht nur der Gesundheitszustand der Verletzten, sondern laufend auch mögliche Gefahrenquellen im Fahrzeug wie Airbags oder Gurtstraffer kontrolliert und entsprechende Rückmeldungen an den Rettungstrupp gegeben. Da eine Einklemmung im Bereich der Beine festgestellt wurde, wurde das Lenkrad mit dem Spreizer gehoben und die Einklemmung so gelöst. Nach dem Einsatz der Schere im Bereich der B-Säule war die Rettungsöffnung groß genug, um eine gezielte Rettung mit der Schaufeltrage vorzunehmen. Hier gilt äußerste Vorsicht, um Bewegungen im Wirbelsäulenbereich zu vermeiden. Erst nachdem die Rettung beider Personen abgeschlossen ist, wird die Fahrzeugbatterie abgeklemmt und herumliegende Fahrzeugteile werden eingesammelt.
OBI a.D. Peter Egger lobte im Rahmen der Schlussbesprechung das zielsichere Vorgehen der Kameraden und die schonende Rettung der beiden "Verletzten". Feuerwehrkommandant HBI Roland Rohrer bedankte sich bei Phillip Egger für das zur Verfüfungstellen des Übungsobjektes sowie bei den beiden "Verletzten" für deren Bereitschaft und lobte die gelungene Übung.
Übungen wie diese sind besonders wichtig, um gezielte Handgriffe und mögliche Vorgehensweisen auch im Einsatzfall umsetzen zu können. Deshalb sind wir als Feuerwehr immer wieder dankbar, wenn uns schrottreife Fahrzeuge zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt werden - die kostenlose Abholung wird dann von uns organisiert.